Das Schicksal des im Kuban-Brückenkopf gefallenen Willi Rasbach

Willi Rasbach wurde am 1. November 1918 in Wirzenborn bei Montabaur geboren, er gehörte von Kriegsbeginn an der 79. Infanteriedivision an. Der Geburtsjahrgang 1918 umfasste eine Gesamtstärke von 374.825 Mann, der am 26. August 1939 voll in den Wehrdienst einberufen wurde.

Die Verlustmeldung des Westerwälder Soldaten Willi Rasbach.

Willi Rasbach gehörte wie zahlreiche aus dem Westerwald und Siegerland stammenden Soldaten der 79. Infanteriedivision an.    

Die 79. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 als Division 2. Welle durch den Infanterie-Kommandeur 34 Idar-Oberstein mit Teilen der 33.-, 34.- und 35. ID aufgestellt. Bei Kriegsbeginn wurde sie zur 1. Armee an den Westwall verlegt, wo sie zwischen Mettlach, Merzig und Beckingen die Saar sicherte. Am 1. Januar 1940 wurde per Tagesbefehl der Geleitspruch „Tapfer und Treu“ ausgegeben. 

Ab dem 17. Mai nahm die Division am Westfeldzug mit Einbruch in das Festungsvorgelände der Maginotlinie teil. Während der Gefechte um Kerlingen, Kirchnaumen und Hargarten hatte die Division ihre „Feuertaufe“ erhalten. Im Juni wurde die Maginotlinie bei Saarbrücken durchbrochen. Nach schweren Kämpfen bei Frambois marschierte die Division in Portieux ein. Nach Ende des Westfeldzuges wurde die Division zur Besatzungstruppe im Raum Langres. Im Mai 1941 verlegte man nach Klagenfurt, im Juli 1941 erfolgte die Verlegung über Wien – Oderberg – Kattowitz – Lublin in den Raum Zamosc.

Ab dem 1. Juli nahm die Division nach dem Übergang über den Bug bei Sokal am Russlandfelzug teil. Ende des Monats wurde nach erbitterten Kämpfen bei Bielka – Hulanka die Stalinlinie durchbrochen, im August 1941 wurde die Division dann der 6. Armee in den Raum Kiew nachgeführt, wo sie an der Schlacht um die Stadt teilnahm. Es folgten die Verfolgungskämpfe über Krementschug bis nordostwärts Charkow der Donez erreicht wurde, wo die Division bis Sommer 1942 blieb. Im Herbst überschritten Divisionstruppen 60 km nördlich Kalatsch den Don.

Ab Oktober wurde die Division in die Stalingrader Kämpfe verwickelt und geriet in den Strudel der fürchterlichen Kampfhandlungen um das durch russische Kräfte erbittert verteidigte Stadtgebiet. Hier wurde die Division besonders während der Kämpfe um das Stahlwerk „Roter Oktober“ eingesetzt. Vorderste Teile von GR 208 erreichten am Nachmittag des 23. Oktober das Wolga-Steilufer, während um das Stahlwerk noch weiter gekämpft wurde. Am Abend erhielt die Division den Befehl im Angriff aus dem Stahlwerk über „Halle 4“, das als „Martinsofenhalle“ bekannt wurde, bis zur Wolga durchstoßen. Die Eroberung des Stahlwerkes war jedoch ohne die Inbesitznahme der Martinsofenhalle nicht abgeschlossen; ein Angriff von Norden gegen den russischen Brückenkopf an der Wolga war dadurch unmöglich. In harten wechselreichen Kämpfen gelang es den Großteil der Stahlfabrik zu besetzen und einen Stoßtrupp bis dicht an die Wolga heranzuschieben. Jedoch konnte das Wolga-Ufer nicht gesichert werden, so dass die Gefechtsstärken unter ständigen russischen Gegenangriffen stark absanken. Am 11. November wurde der letzte Großangriff gegen Halle 4 unternommen. Rund 3000 deutsche Soldaten waren zur Einnahme der Halle aufgeboten, von denen am Abend bereits mehr als 1000 Mann gefallen waren.

Infanterie geht mit einem leichten Infanteriegeschütz in den Stalingrader Ruinen vor. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-B22222 / CC-BY-SA 3.0

Ende November 1942 konnte die Rote Armee die deutschen Linien beiderseits Stalingrads durchbrechen und in einer Zangenbewegung die 6. Armee einschließen. Die schweren Kämpfe dauerten in unverminderter Heftigkeit bei stetig fallenden Temperaturen an. Ab dem 17. Dezember sicherte 100 km entfernt die „Kampfgruppe Goebel“, zu dem Zeitpunkt der der 384. ID unterstellt, einen Brückenkopf bei Nishnij-Tschirskaja am Tschir, den die Kampfgruppe bis einschließlich den 1. Januar 1943 unter pausenlosen russischen Angriffen halten konnte. Hierdurch waren die russischen Kräfte nicht dazu in der Lage entlang des Tschir weiter nach Westen und Südwesten vorzudringen, was zu einer Entlastung der südlichen HKL der 6. Armee führte. Hauptmann Göbel wurde für die Anerkennung dieser Leistung mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Nachdem am 23. Dezember der Regimentskommandeur von GR 208, Oberst Richard Wolf, schwer verwundet wurde, wurde auch das Stahlwerk planmäßig geräumt. Im Januar 1943 waren die Reste der Division zu einer Kampfgruppe zusammengeschmolzen, die Reste von GR 208 auf die Schwesterregimenter aufgeteilt, welche der 305. ID unterstellt wurden. Letzte Kämpfe der zerschlagenen Divisionstruppen fanden am 2. Februar 1943 statt. Letzte Infanterieschüsse fielen bei den „weißen und roten Häusern“ und in der Umgebung des Stalingrader Traktorenwerks. Nach Verschuss der letzten Artilleriemunition mussten die Kämpfe eingestellt werden. Damit war die 79. ID im Kessel von Stalingrad untergegangen.

Der Divisionsstab selbst war bereits schon am 7. Januar 1943 aus Stalingrad herausgeflogen worden und sollte als Führungsstab im Raum Nowotscherkassk das Vorgelände des Don entlang der Linie Nowotscherkass – Manytsch-Mündung in den Don – bis einschließlich Rasdorskaja sichern. Dazu wurden die dort eingesetzten Teile, das Schanz-Btl. Nowotscherkassk, 5 Alarmkompanie aus Rostow sowie die Ostreiterabteilung 403, unterstellt. Weitere Alarmeinheiten aus Rostow sollten in den nächsten Tagen zugeführt werden und ein Flak-Kampftrupp, I./63, der 17. Flak-Division wurden unterstellt. Ab dem 22. Januar wurde für die Division das Infanterieregiment 179 unter Oberstleutnant v. Knobloch aufgestellt. Außerdem erhielt der Divisionsstab je ein Marschbataillon Genesender und Urlauber der 79. ID zugeführt, die mit Masse in IR 179 aufgingen. Im Allgemeinen blieb die HKL ruhig, bis die Nacht zum 16. Januar 1943 anbrach. Russische Kräfte in Stärke eines Bataillons waren im Schutze der Dunkelheit in den Ostteil Bessergenewskaja eingedrungen. Der Kampfgruppe Schmidt gelang es den Ort abzuriegeln und den als Stützpunkt ausgebauten Teil des Ortes zu halten. Den bei Helligkeit angesetzten Stoßtrupps, unterstützt durch 8,8 cm und 2 cm Flak vom Flakregiment 4 und dem Flakkamptrupp der 17 Flak-Division gelang es, den eingedrungenen Gegner zu vertreiben. Bei diesem Gegenstoß taten sich besonders die Ostreiter 403 hervor. Am Abend war die Lage wieder hergestellt, es wurden 41 Gefangene eingebracht und zahlreiche Infanteriewaffen aller Art konnten erbeutet werden. Zwischen dem 11. und 15. Februar zog sich die Division aus der Don-Stellung zurück. Am 17. Februar konnten russische Kräfte im Abschnitt der 79. ID die große Eisenbahnbrücke westlich Matwejew-Kurgan sichern, wodurch ihnen der Durchbruch durch die deutschen Linien gelang. Der Gegner brach mit Panzern und Infanterie eine 8 km breite Lücke zwischen Stepanowskij und Krynskij in die Front der 79. ID. Durch dieses Loch rollte, ohne das ihnen noch ernster Widerstand entgegengesetzt werden konnte, das russische IV. Garde Mechanische Korps nach Westen und erreichte bereits am Abend den Anastassijewka und Uspenskij. Am 18. überschritt das Korps den Mokry-Jelantschik-Abschnitt und näherte sich Stalino bis auf 30 km.

Ab dem 20. Februar kam es zu schweren Kämpfen, in deren Verlauf starke russische Kräfte im Fedorenko-Tal eingeschlossen und vernichtet wurden.  

Am 11. März erhielt das Divisionskommando den Befehl, sich auf die Herauslösung durch die 15. Luftwaffen-Feld-Division vorzubereiten. Nach Übergabe der Geschäfte begab sich der Div.Stab über Taganrog, Mariupol über Blagodatnoje nach Wolnowacha, dem Aufstellungsort für die anlaufende Neuaufstellung der 79. ID. Die Aufstellung lief durch die Zuführung von Ersatztruppen, Urlaubern und Genesenen an, sodass die Grenadierregimenter am 25. März jeweils über rund 2200 Mann verfügten.

Stellenbesetzung

Div.Kdr.                              Generalleutnant Richard Graf von Schwerin

Ia                                         Oberstleutnant i.G. Hans Schwanbeck

GR 208                                Oberst Bücher

GR 212                                Oberst Oetken

GR 226                                Oberst von Aulock

AR 179                                Oberstleutnant Schäperclaus

Aufkl.Abtl. 179                   Rittmeister Pöhl

Nachr.Abtl. 179                  Major d.R. Fleischer

Pz.Jg.Abt. 179                   Hauptmann Graack

Pi.Btl. 179                          Hauptmann Agel

Anfang Mai war die Division dazu in der Lage 6 verstärkte Bataillone, 1 Artillerieabteilung, 1 Panzerjäger-Abteilung, 1 Pionierkompanie und Teile der Nachrichtenabteilung notfallmäßig Beweglich zu machen. Mit einer vollen Einsatzbereitschaft der Grenadierregimenter war nicht vor dem 31. Mai zu rechnen. Am 9. Mai gab es noch immer einen Fehlbestand an rund 3250 Gewehren, 3 MG 42, 6 mittlere Granatwerfer und 13 7,5cm Pak auf Selbstfahrlafette. Die Grenadierregimenter erreichten am 15. Mai eine Stärke von 2526 Mann, 538 Unteroffizieren und 72 Offiziere, damit blieb ein Fehlbestand von je Regiment in Höhe von etwa 1900 Mann offen. Trotz der nicht vollendeten Aufstellung und Verbandsausbildung erfolgte nach einer Kommandeursbesprechung am 14. Mai die beschleunigte Verlegung per Lufttransport von GR 212 nach Anapa zur Abwehr eines erwartenden russischen Großangriffs in den Raum westlich Krimskaya am Kuban-Brückenkopf. Die Masse der Division folgt via Bahntransport in den neuen Einsatzraum.

Um den Kuban-Brückenkopf wurde bereits seit Anfang Februar heftig gerungen. Immer wieder waren stärkste russische Kräfte gegen den Brückenkopf angetreten. Trotz schwerer Verluste blieb der Ansturm vor der deutschen Abwehr liegen. Zwischen März und Mai hatten russische Kräfte rund 20.000 Mann und nahezu 500 Panzer eingebüßt.

In den frühen Morgenstunden zum 26. Mai setzte der Gegner entlang der XXXXIV. Korpsfront zum Angriff zwischen Moldawanskoje – Kijewskoje mit 5 bis 6 Schützendivisionen und 3 Panzerregimentern (mit etwa 135 Panzern, dabei zahlreiche T34) unterstützt durch starke Artillerie und Luftwaffenverbände zum Angriff an. Im Raum der 97. Jäg.Div. konnten die Angriffe abgewehrt und abgeriegelt werden, jedoch der Angriff im Bereich der 101. Jäg.Div. führte zu einem tiefen Einbruch nördlich Moldawanskoje, der bis auf 4 km Breite und 3 km Tiefe reichte; im Einbruchsraum wurden 35 russische Panzer ausgeschaltet. Eigene Ausfälle an Menschen und Gerät waren sehr hoch.  Am Vormittag gelang am linken Flügel der 97. Jäg.Div. ein weiterer Einbruch ostw. Kijewskoje, dabei war es dem Gegner möglich mit 16 T34 in Plawnenskij einzudringen.

Um den linken Flügel der Division zu stärken, wurde die 79. ID angesetzt. Dazu sollte die Division mit Front nach Osten die Nordfront des Korps entlang der Straße Kesslerowo-Melnytschnyj sichern, während das GR 208 mit 3./Pz.Jäg.Abtl. 179 als erste eintreffende Truppenteile der 97. Jäg.Div. unterstellt und gleich bei Gorischtschnyj in den Kampf geworfen wurden. Seit den Morgenstunden bezog die Division den ihr zugewiesenen Bereich und verstrickte sich unmittelbar mit vorfühlenden russischen Kräften in erste Gefechte. Im Abschnitt nördlich Kesslerowo setzte ein starker Feuerschlag auf die HKL ein, der bis um 6 Uhr in Stärke von 200 Mann mehrmals angegriffen wurde.

Die Absicht des Korps für den 27. Mai war die Bereinigung des Einbruches bei der 101. Jäg.Div. Der in den Morgenstunden einsetzende Angriff der 97. und 101 Jäger-Division gegen die Einbruchstelle bei Ssamsonowskij – Arnautskij – Gorischtschnyj blieb nach örtlichen Erfolgen im schwersten feindlichen Artilleriefeuer liegen. Mit neu herangeführten Infanteriekräften und einem weiteren Panzerregiment griff der Gegner seit 7 Uhr in zwei starken Gruppen, von je 20 bis 25 Panzern unterstützt, aus Raum Melechowskij in südwestliche und westliche Richtung an. Hierbei gelang es ihm die eigene Truppe zum neuerlichen Absetzen zu zwingen. An anderen Stellen konnte die erreichte Linie nur unter größten Verlusten gehalten werden. Trotz wirkungsvoller eigener Stuka-Angriffe setzte der Gegner seine stets von Panzern unterstützten Angriffe fort. Ein Einbruch auf Höhe 124,1 konnte durch Einsatz letzter Reserven abgeriegelt werden. Ein gegen Sswoboda geführter Angriff in Bataillonsstärke, unterstützt durch acht Panzer, konnte zwar abgewiesen werden, drängte jedoch eigene Kräfte weiter nach Süden zurück.

Das Grenadierregiment 208 war aus Podgornyj-Arnautskij mit der Kampfgruppe Höhne gemeinsam zum Angriff angetreten, gegen 9.25 Uhr gelang es dem I/GR208 in Gorischtschnyj einzudringen, um das sich sofort ein erbitterter Häuserkampf entwickelte, an dem neben feindlicher Infanterie auch Panzer teilnahmen. In Podgornyj wurde unter schweren Beschuss der Regimentsgefechtstand eingerichtet. Gegen 11.30 Uhr wurden sämtliche Reserven im linken Flügel der 97. Jäg.Div. zusammengefasst. Das Grenadierregiment 208 stand mit Teilen des III. Btls. auf dem Osthang Podgornyj, das II. hatte die Höhe westlich Tambulowskij erreicht und das I. ging nördlich davon vor, zeitglich wurde das stark bedrängte Gorischtschnyj am Nordrand weiter verteidigt, bis der Ort gegen 14.30 Uhr schließlich unter endlosem Druck russischer Panzer aufgegeben werden musste, worauf sich das Regiment bei Krassnyj zur Abwehr einrichtete. Im Tagesverlauf erlitt das Regiment mehr als 40 % Verluste, der vor Podgorny liegende Taleinschnitt erhielt den bezeichneten Namen „Todesschlucht“. Bis zum Abend konnte das Korps eine zusammenhängende Abwehrlinie beziehen, wobei Teile der 79. ID lose geführt wurden, im Bereich der 101. Jäg.Div. blieb die Lage ungeklärt, während die Nordfront der 97. Jäg.Div. gegen Panzerangriffe gewappnet war. Allerdings gab die Haltung der Truppe vielfachen Anlass zur Besorgnis, da Angesicht der zahlreichen Panzerangriffe die Stützpunkte kampflos aufgegeben wurden, was zu einigen Einbrüchen geführt hatte. Allein auf die HKL der 101. Jäg.Div. waren im Tagesverlauf rund 30.000 Artilleriegranaten und zwischen 8.000 und 10.000 Bomben niedergegangen.

Der Kampfraum Gorischtschnyj – Lagekarte der 97. Jäg.Div. – 27. Mai 1943

Am Morgen des 28. Mai nahm der Gegner seinen Angriff in Bataillonsstärke mit Panzerunterstützung wieder auf. Bei Sswoboda konnte der Angriff unter Abschuss von 5 Panzern abgewiesen werden. Bei Kijewskoje ging die Höhe 121,4 nach wechselvollen schweren Kämpfen erneut verloren. Während des restlichen Tages nahmen Scharfschützen auf beiden Seiten jede Bewegung unter Feuer, abgesehen von Artilleriestörfeuer und immer wieder einsetzenden Luftangriffen herrschte bis zum Abend infanteristische Ruhe. In den frühen Abendstunden wurde ein erneuter Angriff zur Rückeroberung der Höhe 121,4 befohlen. Trotz schwersten feindlichen Artilleriefeuers und unentwegten Bombenabwürfen konnte die Höhe am Abend unter schweren Verlusten wieder eingenommen werden. Während die eigene Luftwaffe in mehreren Großeinsätzen die feindlichen Bereitstellungen angriff und damit eine Lähmung der Angriffskraft dieser Verbände herbeiführte, konnten 42 feindliche Flugzeuge abgeschossen werden. Die feindliche Luftwaffe hingegen griff in Stärke von 40-50 Schlachtfliegern insbesondere in die Kämpfe um die Höhe 121,4 ein.  Unter Aufbietung letzter Kräfte konnten die feindlichen Angriffe zurückgeschlagen und örtliche Gegenstöße durchgeführt werden. Die eingesetzten Soldaten waren am Ende ihrer seelischen und körperlichen Kräfte angelangt. Bei Gorischtschnyj hatte der Gegner unter Anwendung von Nebel und Brandmunition mit Artillerie und Luftwaffenunterstützung die eigene Panzerabwehr überrollt und war in den Ort eingedrungen, wobei das Grenadierregiment 208 schwere Verluste erlitt und zeitweise abgeschnitten wurde, die Nachrichtenverbindungen waren fast sämtlich zerstört. In Tambulowskij herrschte bis auf geringes Störfeuer über den Tag infanteristisch Ruhe, während sich deutsche und russische Soldaten auf Entfernungen von bis 150 Meter gegenüberlagen.

Im Laufe des späten Nachmittags nahmen die Kampfhandlungen wieder zu und gegen 19 Uhr brach ein mit 7 Panzern unterstützter Angriff bei Podgornyj in die HKL ein, der erst durch das zusammengefasste Feuer der Artillerie zum Stillstand gebracht werden konnte. Im Laufe dieser Kämpfe starb der Unteroffizier Willi Rasbach durch Granatsplitterverletzung an Hüfte und Bauch. 

Die Höhe 121,4 konnte mit schwachen Gruppen nur noch bis 6 Uhr am Morgen des 29. Mais gehalten werden und musste nach harten Nahkämpfen dem Feind überlassen werden. Die Höhe 121,4 sowie die Ortschaften Kalinowskij, Plawnenskij, Podgornyj blieben auch während der nächsten Zeit ein Brennpunkt schwerster Kämpfe. Die erste Phase der Schlacht um den Kuban-Brückenkopf war am 1. Juni 1943 beendet. Doch das Vorfeld zur Krim und die kriegswichtige Hafenstadt Noworossijsk blieben weiterhin von großer Bedeutung.

In der Zeit vom 1.-31. Mai hat die 79. Infanteriedivision 358 Gefallene und 1416 Verwundete zu beklagen. Durch Erkrankung sind weitere 569 Mann ausgefallen. In der gleichen Zeit sind an Ersatz und Genesende 711 Mann zugeführt worden.

Generalmajor Heinrich Kreipe notierte im Juni 1943: „Die Division wurde vor Abschluss der Ausbildung eingesetzt und hatte schwerste Kämpfe zu bestehen. Infolge der Kampfunerfahrenheit der jungen Mannschaft, hatten die eingesetzten Regimenter schwere Verluste. Es ist jedoch festzustellen, dass sie an Härte gewonnen haben und die jetzt an sie herantretenden Aufgaben erfüllen. Infolge der fehlenden KFZ, mangelnde Beweglichkeit. Daher ist die Division nur zur Abwehr geeignet.“ 

 Heute ruht Willi Rasbach auf der durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreuten Kriegsgräberstätte Krasnodar-Apscheronsk .

Quellen

Veröffentlichungen

Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS

1939 – 1945

Georg Tessin

Biblio Verlag

Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht

Weltbildverlag

1990

Amtliche Kriegstagebücher

OKH und OKW

Lagebuch der Führungsabteilungen

Heeresgruppen

Heeresgruppe Don

Heeresgruppe Süd

Heeresgruppe A

Armeen

    1. Armee
    2. Armee

 Armeekorps

    1. Armeekorps

XXXXIV. Armeekorps

Divisionen

    1. Infanteriedivision
    2. Jäger-Division
    3. Jäger-Division

Diverse Tagesberichte

 

 

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