Wie kann das Ergebnis der Anfrage aussehen?

Dazu erneut zwei Beispiele, denn nicht in jedem Fall sind die Unterlagen in gewünschten Maße vorhanden. Dann bleibt den Mitarbeitern des Bundesarchives nichts anderes übrig als anhand der Personenkartei die zugehörige Truppe zu identifizieren und mittels Erkennungsmarken-Verzeichnis und anderer amtlichen Überlieferungen zu verfolgen, wann unser Mann wo im Einsatz gewesen ist.


Beispiel 1 – Mein in Frankreich in Gefangenschaft geratener Großvater mütterlicherseits 

Ein tabellarischer Werdegang mit den zugehörigen Einheiten und Einsatzräumen wurde erstellt. Anhand dieser Daten kann man nun eine weiterführende Recherche erstellen.


Beispiel 2 – Das Schicksal des in Ostpreußen vermissten Soldaten Peter Stilck

In diesem Fall ist zunächst ebenfalls eine kurze Beschreibung des Werdeganges erfolgt, anschließend konnten die Mitarbeiter noch Kopien von 16 Seiten vorliegender Personalpapiere anfertigen, darunter ein Foto und ein handschriftlicher Lebenslauf des Soldaten.

Fall Peter Stilck - Auskunft in Form eines tabellarischen Lebenslauf.

Fall Peter Stilck – Auskunft in Form eines tabellarischen Lebenslauf.

Fall Peter Stilck - Wehrstammbuch, handschriftlicher Lebenslauf, Fotografie, diverse Einlagen der Division und Regimenter, Antrag auf Verleihung des Infanteriesturmabzeichen.-

Fall Peter Stilck – Wehrstammbuch, handschriftlicher Lebenslauf, Fotografie, diverse Einlagen der Division und Regimenter, Antrag auf Verleihung des Infanteriesturmabzeichen.-

Auszug aus dem Wehrstammbuch mit eingetragenen Gefechten.

Auszug aus dem Wehrstammbuch mit eingetragenen Gefechten.


Anhand dieser Daten lässt sich im Anschluss der Werdegang eines Soldaten anhand amtlicher Kriegstagebücher nachvollziehen.

Eine militärhistorische Biographie kann erstellt und die Einsätze des Soldaten können nachvollzogen werden.


Nach der Auskunft

Wenn Sie Unterstützung bei der Recherche zum Werdegang Ihres Angehörigen benötigen, wenden Sie sich bitte mit den Ihnen vorliegenden Informationen an mich und wir schauen, ob und wie weit ich Ihnen helfen kann.

Wenn Sie mir die Daten und die für sie wichtigen Zeiträume vorlegen, erstelle ich einen Kostenvoranschlag zu Ihrer (besonderen) Fragestellung. Sollte Ihnen mein Angebot zusagen, werde ich tätig und erstelle entweder eine militärhistorische Biographie oder eine militärhistorische Zusammenfassung rund um wichtige Begebenheiten oder Daten. 


Eine Recherche kann auch oft ohne diese Auskunftsdaten erfolgen. Sollte Ihnen ein Wehrpass, Soldbuch, Feldpostbriefe, Fotos oder andere Dokumente vorliegen, so ist es auch in diesen Fällen oftmals möglich, punktorientierte Lösungen und Ergebnisse zu erzielen.

In den Personalpapieren wie Wehrpass bzw. Soldbuch sind die meisten benötigten Daten bereits erfasst und bedürfen nur noch einer Auswertung.

Ein Feldpostbrief beinhält in der Regel nicht nur persönliche Mitteilungen der Person, sondern lässt es zu, dass man über Datum und die Feldpostnummer die zugehörige Einheit ermitteln kann.

Auch eine Fotografie kann ein Lösungsansatz sein. Portraitaufnahmen zeigen oftmals Nummernauflagen auf den Schulterklappen. Mittels dieser Nummer lässt sich nicht selten die Truppenzugehörigkeit eingrenzen. Ganz besondere Fälle stellten Fotografien dar, auf denen neben taktischen Zeichen auch Divisions- oder Regimentszugehörigkeiten festgehalten sein können.

Ich erinnere mich im letztgenannten Zusammenhang gerne an das Vermisstenschicksal eines „1943 im Mittelabschnitt in Gefangenschaft geratenen Pionier-Leutnants“. Außer einem Foto des betreffenden war nichts vorhanden und man wusste auch nichts näheres außer dem Namen und „das er Offizier war und in Russland in Gefangenschaft geraten ist“. Das Foto ließ einen Offizier erkennen, wie er vor seinem Fahrzeug posierte, augenscheinlich ein Leutnant. Der Kübelwagen war mit Beschriftungen an der Fahrertüre versehen, die sich allerdings nicht  via Lupe oder Handy ordentlich vergrößern ließen. Aufgelegt auf einen hochwertigen Scanner lüftete das Fotos schließlich doch sein Geheimnis: Zu lesen war plötzlich: „Stab Pi.Btl 229“. Das Bataillon war der 197. Infanteriedivision unterstellt und nach einigen Tagen eingehender Recherche war ich dazu in der Lage, innerhalb eines Kriegstagebuches eine namentliche Erwähnung des Leutnants zu finden und darüber hinaus, auch die Umstände, unter denen er bereits 1942 beim Übergang über die Ugra (auf halben Wege zwischen Jelna und Wjasma) vermisst wurde.

Eine namentliche Erwähnung eines Gesuchten innerhalb eines Kriegstagebuches zu finden, stellt natürlich ein besonderes Highlight dar und kommt höchst selten vor. Meist handelt es sich dabei um Offiziere, eher noch mit höheren Dienstgraden und Dienststellungen.


Was ist ein Kriegstagebuch?

Deckblatt eines Kriegstagebuch der 3. Pz.Armee mit Inhaltsangabe

Die während des Zweiten Weltkrieges geführten Kriegstagebücher (KTB) umfassten mit ihren Anlagen das wesentliche Schriftgut der betreffenden Kommandobehörde und ihrer Stäbe, dabei halten sie die Ereignisse teilweise bis ins Detail fest. Der Führung des KTBs wurde per Bestimmung durch das OKH verfügt und folgte strickten Regeln, wonach festgehalten war, wie die Eintragungen in welchem Maße zu erfolgen hatten. KTBs umfassen in der Regel mehrere 100 bis 1000 Seiten für einen oftmals kurzen Zeitabschnitt. 

Dabei setzt sich das Kriegstagebuch aus mehreren Bänden zusammen, wobei ein Band meist ein Jahresquartal umfasst. Neben der Truppenzusammenstellung finden sich ausführliche Darstellung der Ereignisse in Bericht- oder Notizform, Tätigkeits- und Lageberichten und dazu die entsprechenden Anlagen wie Lagekarten. Darüber hinaus sind Berichte über besondere Vorkommnisse, Gefechts- oder Erfahrungsberichte, Kriegsranglisten, Verlustlisten, Rundbriefe usw. im Kriegstagebuch enthalten.

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