Die WASt bzw. Abteilung PA des Bundesarchives

Die WASt war für die Registrierung aller Personalveränderungen der Wehrmacht verantwortlich. Sämtliche durch die Truppe mitgeteilten Veränderungen betreffend Dienstlaufbahn, Auszeichnungen, Verwundungen, Krankheiten oder Todesfälle wurden ebenso wie die Mitteilungen über in Kriegsgefangenschaft  geratene, Vermisste oder aus dem Dienstverhältnis ausgeschiedene Soldaten dort verzeichnet.

Bei Kriegsende hat man noch rund eine Millionen unbearbeiteter Sterbefälle in den Aktenbeständen verzeichnet müssen. Im Januar 1946 wurde die WASt in Deutsche Dienststelle umbenannt und vom 15. Februar 1946 bis 1. Juli 1946 konnten 483.000 Sterbefallanzeigen abgearbeitet werden. Anfang 1951 wurde die Dienststelle als Behörde dem Berliner Senat unterstellt, bis sie am 1. Januar 2019 in das Bundesarchiv überführt wurde.

Wer oder was ist die WASt bzw. die heutige Abteilung PA?

Die Abteilung PA erteilt Auskünfte darüber, wo ein deutscher oder verbündeter Soldat während seiner Dienstzeit zum Einsatz gekommen ist. Zeiten während der Gefangenschaft zählen ebenfalls zur Dienstzeit. Zur Auswertung erfolgt der Zugriff auf mehr als 18 Millionen Karteikarten, die den militärischen Lebenslauf der Soldaten dokumentieren.

Die Aktenbestände der Wehrmachtsauskunftstelle in Berlin. Foto von der offiziellen Seite der Deutschen Dienststelle:

Die Aktenbestände der Wehrmachtsauskunftstelle in Berlin. Foto von der offiziellen Seite der Deutschen Dienststelle.

Dazu greifen die Mitarbeiter des Bundesarchives auf 75.000 laufende Meter Regallänge Archivgut zu, in der sich die zentrale Personenkartei mit ca. 18 Mio. Karteikarten zu Angehörigen der ehemaligen deutschen Wehrmacht und anderer militärischer (W-SS etc.) und militärähnlicher Verbände (z.B. Volkssturm oder Reichsarbeitsdienst) befindet.  Darüber hinaus besitzt die Dienststelle rund:

5 Mio. Wehrstammbücher

150 Mio. Verlustmeldungen der Einheiten und Sanitätsformationen, darin enthalten etwa 10 Millionen personenbezogener Einzelmeldungen

100 Mio. namentliche Veränderungsmeldungen von Heer und Luftwaffe in den Erkennungsmarkenverzeichnissen

10 Mio. personenbezogenen Unterlagen aus dem Bestand des ehemaligen Krankenbuchlagers

15 Mio. Meldungen über deutsche Kriegsgefangene

1,6 Mio. Marinepersonalakten

4,5 Mio. Gräberkarteikarten.

Mittels der vorgenannten Unterlagen erstellt die Abteilung PA auf Antrag einen individuellen Werdegang zu Ihrem Angehörigen. Damit die Dienststelle Ihrer Anfrage nachkommen kann, müssen Sie einen Benutzerantrag sowie einen Antrag zur personenbezogenen Recherche ausfüllen und einreichen. Beide Anträge können Sie gleich hier downloaden:

Benutzerantrag            und             Antrag personenbezogene Recherche

Füllen Sie beide Anträge aus und unterschreiben diese.

Setzten Sie ein Limit für die Kostenübernahme, da für die Recherche innerhalb des Archivgutes sowie die Erteilung der Auskünfte und gegebenenfalls für das Anfertigen von Fotokopien Gebühren anfallen. Ich empfehle eine Summe in Höhe von 75 bis 100 Euro einzutragen. Die Gebührenverordnung des Bundesarchives finden Sie am Ende dieser Seite verlinkt. Sofern die Gebühren die von Ihnen vorgegebene Summe übersteigen, halten die Mitarbeiter des Bundesarchives Rücksprache mit Ihnen.

Außerdem sollten Sie im Antrag für die personenbezogene Recherche auf Seite 3 im Feld „weitere Angaben“ nach kopierfähigen Unterlagen fragen. Die Kopien können zahlreiche hochwertvolle Informationen enthalten und wenn man ein wenig Glück hat, auch Dokumente, mit denen man gar nicht gerechnet hat, wie die drei folgenden Beispiele aufzeigen.

1. Beispiel – Angehöriger der Wehrmacht, Gefreiter

Erste Anfrage erfolgte in den 1990er Jahren. Die Dienststelle erstellte damals ein 2-seitiges Antwortschreiben mit tabellarischen Lebenslauf. 

Die Anfrage wurde im Jahr 2015 erneuert und mit 54 Seiten Materialien, darunter das gesamte Wehrstammbuch, 1 Foto und diversen verschiedenen Dokumente beantwortet, wodurch größere Lücken im Werdegang des Soldaten geschlossen werden konnten

2. Beispiel – Oberleutnant der Wehrmacht 

Die erste Anfrage wurde Anfang 2008 mit 4 Seiten tabellarischem Lebenslauf beantwortet, die alle Truppenverbände und Lazarettaufenthalte beinhaltete, aber keinen Aufschluss auf Auszeichnungen oder Gefangenenzeiten enthielten. Etwa 2012 konnte eine erneute Anfrage mit der Erstschrift eines Soldbuches und knapp über 100 Kopien beantwortet werden, dazu 4 Fotografien. 

3. Beispiel – Wachtmeister der Luftwaffen-Flak-Truppe,

Während die erste Anfrage von 1997 mit einem tabellarischen Lebenslauf auf 2 Seiten beantwortet wurde, konnte die zweite Anfrage mit den Kopien von 17 unterschiedlichen Dokumente beantwortet werden, darin enthalten waren Teile des Gesundheitsbuches mit Angaben zu Operationen nach einem Minenunglück in Russland. 

Die oben genannten Beispiele zeigen den Lauf der Dinge. Während jeweils die erste Anfrage in der Regel nur mit knappen Informationen beantwortet wurde, enthielten die mit Kopien versehenen Antwortschreiben der Deutschen Dienststelle deutlich mehr Informationen zu den Werdegängen der angefragten Personen.


Gebührenverordnung des Bundesarchives 

Der Umfang der evtl. vorhandenen Materialien ist grundsätzlich unterschiedlich, es kann sein, das viel vorhanden ist, es kann aber auch sein, das eben NICHTS oder nur wenige Dokumente vorhanden sind. 

Der Kostenumfang für eine Anfrage unterliegt der Gebührenordnung des Bundesarchives, sind auf deren Seite hinterlegt und können über diesen Link abgerufen werden. In der Regel werden 15,35 Euro die halbe Stunde & 50 Cent / Kopie anfallen. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Gebühren selten 50 Euro überschreiten.

Vergessen Sie nicht am Ende der Seite 3 im Feld für das Kostenlimit ihre finanzielle Obergrenze einzutragen.

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